In den kommenden Jahren werden in Europa voraussichtlich mehr als 100 Milliarden Euro für Schul- und Bildungsbauten ausgegeben. Allein in den deutschsprachigen Ländern rechnet man mit Investitionen von mehr als 67 Milliarden Euro bis 2030.
Zukunftsfähige Bildungsbauten des 21. Jahrhunderts brauchen reale und digitale Lernräume, in denen die Pädagogik die Architektur flexibel mitgestalten kann.
Doch für eine solche Zusammenarbeit fehlt nicht nur den verantwortlichen Bauträgern bisher das Knowhow.
Es gibt aktuell europaweit noch keine nachhaltige, universitäre transdisziplinäre oder anwendungsorientierte Schulbauweiterbildung, die die Fachrichtungen Architektur, Pädagogik und Verwaltungsmanagement verbindet.
Und obwohl immer mehr Fachleute betonen, welche bedeutende Rolle der Raum in der Pädagogik einnimmt, kommt dieses Thema auch in den Einzeldisziplinen bisher weder im Architektur- noch im Pädagogikstudium in angemessener und strukturierter Weise vor. Ebensowenig in den Fortbildungsangeboten der Architektenkammern oder den Verwaltungsbehörden, die für die Schulgebäude zuständig sind.
Genau hier setzt das Erasmus+ Projekt PULS+ “Lernen und Raum entwickeln” an. Es entwickelt ein solches Aus- und Weiterbildungsprogramm.
PULS+ ist ein Acronym und steht für Professionelle Unterstützung für Lernraum- und Schulentwicklung.
PULS+ ist als multiprofessionelles Pilot-Projekt konzipiert. 11 Partner aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz, also allen deutschsprachigen Ländern, arbeiten hierfür in 6 verschiedenen Projekten eng zusammen:
- Aus- und Weiterbildung
- Handbuch und Lernmaterialien
- Netzwerk für Lernraumentwicklerinnen (PULSkooperation)
- Schulbau-Datenbank (PULSatlas)
Das Aus- und Weiterbildungsprogramm orientiert sich konkret an pädagogischer, architektonischer und kommunaler Praxis: Architekturschaffende, Vertreter*innen des kommunalen Gebäudemanagements und Fachleute für Schulentwicklung treffen als professionelle Lerngemeinschaft aufeinander – ebenso wie Masterstudierende der Architektur und Pädagogik. Gemeinsam bilden sie eine Lern- und Forschungsgemeinschaft (Community of Practice), die grenzüberschreitendes Lernen und Arbeiten genauso wie intensive Interaktionen zwischen den verschiedenen Professionen ermöglicht.